Aktuelle Situation
- Es gibt ca. 455 Abstellplätze. Davon sind etwa 25 nicht benutzbar. Die Plätze sind von Gestrüpp überwuchert, werden durch „Schrotträder“ blockiert oder der Abstand zu anderen Plätzen ist zu gering.
- Die vorhandenen Abstellplätze auf der Westseite und die überdachten auf der Ostseite sind zu Stoßzeiten voll ausgelastet.
- Regelmäßig werden zusätzlich etwa 75 Fahrräder wild an den Zäunen etc. angeschlossen.
- Die nicht überdachten Abstellplätze auf der Ostseite (70 Stück) sind nur zu 10% belegt. Einer der wesentlichen Gründe hierfür ist, dass diese Plätze für Radfahrer, die hauptsächlich aus Westen kommen, nicht sichtbar sind.
- Von den privaten, frei zugänglichen und zugangsgesicherten Abstellplätzen hinter den Arkaden-Gebäuden werden nur wenige genutzt. Die wesentlichen Gründe hierfür sind:
o Unsicher (einsam und unbeleuchtet)
o Unbekannt
Bewertung der Situation
Die begrenzte Anzahl der benutzbaren Parkplätze und die unbekannte, unsichere Möglichkeit, Räder gesichert abzustellen, veranlassen viele Bürger dazu, nicht mit dem Rad zum Bahnhof zu fahren und die Bahn zur Weiterfahrt zu nutzen. Bargteheider Bürger fahren mit dem PKW und blockieren die knappen PKW Abstellplätze, die dann Bürgern aus dem Umland nicht mehr zur Verfügung stehen. Diese verzichten wegen der nicht vorhandenen Parklätze komplett auf die Nutzung der Bahn und fahren direkt mit dem Auto.
Im Sinne der überall stattfindenden angestrebten Verkehrswende ist dies nicht tragbar. Insbesondere für die massiv ansteigende Nutzung von (wertvollen) Pedelecs gibt es keine komfortablen Abstellmöglichkeiten.
Es muss dringend und umgehend Abhilfe geschaffen werden!
Bewertung Fahrrad-Parkhaus
Die weitere Planung für ein Fahrrad-Parkhaus halten wir nicht für sinnvoll:
- Die Planung dauert lange: o seit 2014 kein wesentlicher Fortschritt o Es gibt keine belastbare Bedarfserhebung, so dass mit Meinungen und persönlichen Ansichten gearbeitet wird. Es ist zu erwarten, dass der Prozess der Meinungsangleichung noch viel Zeit in Anspruch nimmt. o Diese Meinungsvielfalt besteht auch in den Anforderungen, die ein solches Parkhaus erfüllen soll. o Es sind viele Fragen ungeklärt (s. Anmerkungen des ADFC).
- Einige der bereits gestellten Anforderungen haben sich anderorts nicht bewährt (vergleiche Erfahrungsbericht der Stadt Bernau bei Berlin http://www.agfkbrandenburg.de/wp-content/uploads/2018/02/Tag2_Bernau.pdf).
- Der Aufbau des Parkhauses wird ebenfalls einige Zeit in Anspruch nehmen.
- Der verfügbare Platz im Bahnhofsumfeld ist knapp. Ein Fahrrad-Parkhaus kann nur zur Lasten des Grünbestandes oder der vorhandenen PKW-Parkplätze erfolgen. Beides lehnen wir ab. o Der Grünbestand sichert die Lebendigkeit Bargteheides. o Die PKW-Parkplätze werden für die Bürger aus dem Umland benötigt.
- Es ist zu erwarten, dass auch andere Organisationen Einsprüche geltend machen werden, egal welcher Standort gewählt wird.
- Die Kosten für ein Fahrrad-Parkhaus sind beträchtlich. Dabei ist es gleichgültig, wer sie zu tragen hat. Es sind auf jeden Fall Steuergelder, die eingesetzt werden, und an anderer Stelle dann nicht mehr zur Verfügung stehen.
- Die Kosten für den Betrieb sind erheblich. Mit lfd. Kosten in Höhe von rd. 40 Tsd. € p.a. ist zu rechnen (vergleiche Erfahrungsbericht der Stadt Bernau bei Berlin http://www.agfk-brandenburg.de/wp-content/uploads/2018/02/Tag2_Bernau.pdf).
- Die „soziale Kontrolle“ ist bei geschlossenen Gebäuden außerhalb der Stoßzeiten –insbesondere nachts– nicht gegeben. Erfahrungen aus den Niederlanden legen nahe, dass man ein Fahrrad-Parkhaus nicht unbeaufsichtigt betreiben sollte.
- Es gibt keine Vorteilsargumentation für diese Lösung.
Alternativvorschlag der Bürgerinitiative BASTA
Der Vorschlag basiert im Wesentlichen auf der Instandsetzung und Optimierung der vorhandenen Anlagen. Dies lässt sich schnell bewerkstelligen und ist kostengünstig. Grünbestand und Anzahl der PKW-Parkplätze werden hierzu nicht beeinträchtigt.
Sofortmaßnahmen
- Rodung des Gestrüpps auf den nördlichen Abstellplätzen auf der Westseite des Bahnhofs, um diese wieder nutzbar zu machen.
- Ersatz und Umsetzung der Fahrradständer („Felgenkiller“) im Durchgang zwischen Arkaden- und Bahnhofsgebäude.Ersatz und Umsetzung der Fahrradständer („Felgenkiller“) im Durchgang zwischen Arkaden- und Bahnhofsgebäude.
- Aufstellung von Hinweisschildern auf der Westseite der Gleise, die auf die weiteren Abstellmöglichkeiten auf der Ostseite hinweisen.
Nutzung der Fläche hinter den Arkaden-Gebäuden als gesicherte Abstellplätze
Hier steht Platz für mind. 100 ggf. bis zu 200 Abstellplätze zur Verfügung.
- Installation von ADFC-zertifizierten Fahrrad-Ständern.
- Installation einer Beleuchtung ohne dunkle Ecken.
- Installation einer Video-Überwachung.
- Ergänzung der Überdachung.
- Verbesserung der Zufahrtsmöglichkeiten (Rampe flacher, bzw. über Tiefgarage).
- Notfall/Panik-Knöpfe mit Alarmmeldung bei der Polizei oder einem Sicherheitsdienst.
- Zugangssicherung über Chip-Karten (können bei Nicht-Bezahlung gesperrt werden).
- Hinweisschilder zur Nutzung der Anlage an der Anlage mit Service-Telefonnr.
- Hinweisschilder auf die Anlage im Bahnhofsumfeld.
- Bekanntmachung auf der Homepage der Stadt und in den Medien.
Ersatz einiger Abstellplätze durch „Doppelstockparker“ (zwei Abstellreihen übereinander)
- Die überdachte Abstellanlage am südlichen Durchgang neben dem Bahnhofgebäude, die zwischen der Tunnelzufahrt (West) und den PKW-Parkplatz (West) und die unbedachte auf der Ostseite bieten genügend Raum für den Ersatz durch sog. „Doppelstockparker“. Dies schafft etwa 250 zusätzliche Abstellmöglichkeiten.
- Der freie Platz in der Mitte der Tunnelzufahrt West kann mit einem Doppelstockparker ausgestattet werden. Zugang über die Tunnelzufahrt. Dies schafft Platz für etwa 50 Stellplätze.
- Eine Reihe des 1-h-Parkplatzes an der Ecke Bahnhofstr./Traberstieg gegenüber dem Bahnhofgebäude kann mit einer Fahrrad-Abstellanlage versehen werden. Die PKW weichen auf die freie Fläche hinter dem Fisch-Restaurant aus. Dies kann alternativ auch umgekehrt eingerichtet werden, also Fahrradabstellplätze auf die freie Fläche.